
Nach dem Omnibus-Paket: Tipps für Ihre Unternehmens-Klimastrategie und Ihr ESG-Reporting
Das Omnibus-Paket warf für viele Unternehmen Fragen auf, ob sie ihre Nachhaltigkeitsbemühungen aussetzen oder fortsetzen sollten. In einem Webcast erörtert Cozero mit Branchenführern und ESG-Experten Strategien, um mit der Dekarbonisierung und der ESG-Berichterstattung auf Kurs zu bleiben.
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Das Omnibus-Paket hat viele Unternehmen überrascht. Mit den angekündigten Erleichterungen und Aufschüben bei den CSRD-Berichtspflichten sind neue Unsicherheiten entstanden: Sollten Unternehmen innehalten und Prioritäten neu setzen — oder aktiv bleiben und diese Zeit strategisch nutzen?
Diese Fragen standen im Mittelpunkt unseres Webcasts „Auf Kurs zur Dekarbonisierung: Klimastrategie & Reporting effizient steuern“. Zusammen mit Lutz Fricke (Head of Sustainability, MOSOLF) und Lukas Vogt (CEO und Co-Founder, Sunhat), hat Cozero CEO und Co-Founder Helen Tacke diskutiert, wie Unternehmen trotz Unsicherheiten auf Kurs bleiben.
Lesen Sie die wichtigsten Erkenntnisse in diesem Artikel oder sehen Sie sich die gesamte Aufzeichnung an.
Das Omnibus-Paket als Chance sehen: Wie MOSOLF Kurs gehalten hat
Lutz Fricke berichtet, wie er und sein Team auf einem guten Weg waren, regulatorische Anforderungen wie die CSRD und EU-Taxonomie zu erfüllen. Kurz vor einem wichtigen Meeting mit internen Stakeholdern, wo es darum ging, einen Maßnahmenplan für die EU-Taxonomie abzustimmen, kam jedoch die Nachricht über die geplanten Änderungen der Omnibus-Verordnung. Innerhalb von 24 Stunden entschied sich Lutz Fricke, die Empfehlungen komplett neu auszurichten und eine 180° Wendung zu vollziehen.
Seine Begründung: Sein Fokus lag nie nur auf Reporting, sondern auf echter Transformation.
„Ich bin gestartet mit der Prämisse, das Unternehmen zu transformieren, und nicht die besten Berichte zu schreiben.“
Das Omnibus-Paket habe ihnen nicht den Kurs genommen, sondern die Freiheit gegeben, Prioritäten neu zu setzen. „Unsere klare Kommunikation und Haltung wurden im Unternehmen sehr gut aufgenommen. Wir überlegen immer: Was bringt uns wirklich weiter?“ Für Fricke und sein Nachhaltigkeitsteam selbst bedeutet es in diesem Fall, die EU-Taxonomie vorerst aufzuschieben.

Drei Impulse für Unternehmen, die jetzt Kurs halten wollen
Vertrauen schaffen statt zu warten
Die Regulierung mag mehr Zeit geben, aber strategisches Abwarten ist keine Option. Unternehmen, die jetzt handeln, verschaffen sich einen Vorsprung – sowohl in der internen Akzeptanz als auch gegenüber Kunden und Investoren
„Wartet nicht ab“, rät Lukas Vogt von Sunhat, einer KI-Software für ESG-Teams. „Setzt euch aktiv in den Fahrersitz.“
Auch wenn Regulierung eine Rolle spielt, sollten Unternehmen selbst die Richtung vorgeben – und Reporting als Werkzeug begreifen, nicht als Selbstzweck. Dazu gehöre auch, Datenanforderungen pragmatisch zu interpretieren. Für Fricke zum Beispiel war die doppelte Wesentlichkeitsanalyse ein Goldstück, wie er sagt. Sie gab die Möglichkeit, sich mit den Chancen und Risiken auseinanderzusetzen. Davon lassen sich Handlungen ableiten, die das Business transformieren können.
Daher lautet für die Devise: Cherry Picking. Er und sein Team wollen sich in den kommenden Monaten darauf konzentrieren, was nicht nur nachhaltig, sondern auch wirtschaftlich ist, um auch die Akzeptanz für Klimaschutzmaßnahmen innerhalb des Unternehmens voranzutreiben.
Nachhaltigkeit braucht Zusammenarbeit
Alle Gäste waren sich einig, dass Nachhaltigkeit nur durch gemeinsame Anstrengungen erreicht werden kann. Lukas Vogt betont, wie wichtig es ist, verschiedene Abteilungen frühzeitig im Prozess einzubinden, und hebt hervor, dass unterschiedliche Perspektiven entscheidend sind, um sinnvolle Gelegenheiten zu erkennen und Veränderungen wirksam voranzutreiben.
Helen Tacke von Cozero teilt diese Ansicht und betont die entscheidende Rolle der aktiven Einbindung von Lieferanten. Ohne deren Mitarbeit riskieren Unternehmen Lücken in ihren Emissionsdaten, was die Genauigkeit und Glaubwürdigkeit ihrer Klimastrategien untergräbt. Die Einbeziehung der gesamten Wertschöpfungskette ist kein Nice-to-have, sondern ein Eckpfeiler beim Aufbau eines robusten und transparenten Nachhaltigkeitsrahmens.
Nachhaltigkeit als Wachstumstreiber
Nachhaltigkeit ist weit mehr als Reporting. Der Tenor im Webcast war eindeutig: Klimastrategie darf nicht zur reinen Erfüllungspflicht verkommen. Vielmehr sollte sie fest im Geschäftsmodell verankert sein, um langfristigen wirtschaftlichen Nutzen zu stiften.
So hat Fricke von einem Projekt berichtet, wie MOSOLF neue Geschäftsbereiche durch nachhaltige Transporte entdeckt. Durch eine ISO-14083-Reporting-Initiative in Verbindung mit dem Book & Claim- Ansatz hat das Unternehmen für Automobillogistik neue Wege gefunden, eingesparte Emissionen aktiv in nachhaltigere Transportlösungen für Kunden zu überführen. Dies ist ein gutes Beispiel, wie aus Reporting Mehrwert entsteht und Compliance in einen strategischen Vorteil umgewandelt werden kann.
Fazit: Potenzielle Zeitfenster sinnvoll nutzen
Die zentrale Erkenntnis des Webcasts bleibt: Reporting ist ein Werkzeug, echte Nachhaltigkeit braucht aber Strategie und Wirtschaftlichkeit.
Alle Gäste sind sich einig, dass die Verschiebung der Berichtspflichten keine Einladung zur Untätigkeit ist. Vielmehr eröffnet sie die Chance, Klimastrategien zu schärfen, interne Strukturen aufzubauen und Maßnahmen umzusetzen.
Branchenvorreiter wie MOSOLF zeigen, wie sich mit klarer Priorisierung und Engagement selbst in Zeiten regulatorischer Unsicherheit sichtbarer Fortschritt erzielen lässt, der wirtschaftlich verankert ist und das Vertrauen des Managements stärkt.
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